Ich habe nichts zu erzählen. Im Gegensatz
zu den Leuten aus meinem Dorf. Die kennen sich alle. Die kennen alle
Geschichten, alle Charaktere. Der Amerikaner, also der dann nach Amerika
gegangen ist, ich hab seinen Namen vergessen, ist im Erzählen unschlagbar. Er
kann sich das alles merken, im Gegensatz zu mir. Das war schon in der Schule
so. War es die Aufgabe, eine Geschichte aus 300 Wörtern zu schreiben, kam ich
meistens nur bis zum dritten Wort. „Gestern war ich“ oder „Eines schönen Tages“
oder „Es war einmal“. Dann fiel mir nichts mehr ein. Ich saß dann den Rest der
Stunde da und hab kein einziges Wort mehr geschrieben. Am Ende hab ich drei
riesengroße Auslassungspunkte gemalt und das Blatt abgegeben. Mehr habe ich
dazu nicht zu erzählen.
(Ariston
Baton, 9.1.2014, ca. 8.30 Uhr)
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